Velotour durch Griechenland 16 bis 24 März 2008
 
Am Samstag 15. März am Nachmittag setzte ich mich in einen Zug und reiste über die Nacht nach Mola di Bari in Apulien (Süditalien). Ich kam am Sonntag morgen bei Sonnenaufgang dort an und sollte am Nachmitag in Brindisi sein wo die Nachtfähre nach Patras in Griechenland auslief.
 
Karte mit Gesammtübersicht
 
Apulien Süditalien (1.Etappe Mola di Bari- Brindisi 147km, 1110hm)
Da mir genügend Zeit blieb für die etwa 100km machte ich noch einen Abstecher ins Hinterland nach Alberobello wo die bekannten Trulli Häuser sind. Somit konnte ich auch diesen Tag auf dem Velo verbringen und nicht nur im Zug oder Schiff. Für Bahn/ Schiff Transfers bevorzuge ich nämlich die Nacht.
In Brindisi stand dann auch schon die Fähre bereit die mich in gut 13std nach Patras Griechenland brachte. Sie war Randvoll mit LKW'S. Auf dem Schiff bekam ich dann noch für 40 Euro Aufpreis eine Kabine mit Dusche und WC die ich mit einem US-Amerikaner teilte.
Alberobello Trulli Siedlung
 
1. Tag in Griechenland (2.Etappe Patras- Olympia 157km, 2500hm)
Morgens um neun Uhr (griechische Zeit) wurde dann ausgeschifft und ich suchte mir in Patras mal etwas essbares in einer Bäckerei. Das Wetter war genial und die Temperatur betrug gut 20°C. Leider machte die Stadt nicht gerade den besten Eindruck. Überall standen Berge von Müll. So verliess ich die Stadt so schnell wie möglich Richtung Bergland. In meiner Karte die ich noch auf dem Schiff kaufte sollte es da eine durchgehend geteerte Strasse richtung Leontio geben. Doch als der Aufstieg fast geschafft war, war dann nur noch Schotter. So musste ich ich halt ganz vorsichtig 10km fahren bis wieder eine Asphaltstrasse kam. Nun wusste ich dass diese Karte scheisse war und ich wohl besser auf wichtigen Strassen fahre. Nun irgendwie habe ich dann mein Tagesziel, das Antike Olympia doch noch erreicht kurz bevor es zu regen begann. In einem der vielen Souvenirshops gab es dann doch noch eine gute Karte zu kaufen. Mein Tempo war heute aufgrund der schlechten Strassenqualität im Gebirge nicht sonderlich hoch. Die Wegweiser waren Kyrillisch und zum Teil auch noch in unserer Schrift angeschrieben. In Olympia nächtigte ich dann in einem Durchschnittlichen Hotel. Etwa die hälfte der Griechen spricht ebenso gut Englisch wie ich.
Antikes Olympia Bahnhof
 
2. Tag in Griechenland (3.Etappe Olympia- Areopoli 229km, 2900hm)
Am nächsten Morgen hingen dann noch Wolken am Himmel so dass ich Richtung Westküste aufbrach wo es laufend sonniger wurde die Temperaturen stiegen bald einmal gegen 25°C an. Die Küstenstrasse war von guter Qualität. So gegen 2 Uhr Nachmittags erreichte ich dann Kalamata wo die Traumküste Richtung Capo Tenaro begann. In Areopoli einem Prächtigen Bergdorf oberhalb der Küste nächtigte ich dann nach 228km Fahrt in einem alten Burgturm mitten im Dorfkern. Der Preis war mit 30 Euro moderat und es gab gleich in der Nähe gute, sehr preiswerte Tavernen zum Essen und ein Internet Cafe. Schade nur dass es in Griechenland keine Rauchverbote gibt.
Küste am Messiniakos Golf
 
Meine Unterkunft in Areopoli
 
3. Tag in Griechenland (4.Etappe Areopoli- Monemvasia 184km, 2700hm)
Nun stand zu Beginn noch 40km Küstenstrasse in Südrichtung zum Capo Tenaro, dem Südlichsten Punkt des Europäischen Festlandes an. Die Landschaft wurde immer mehr zur nur noch spärlich bewohnten Wildnis. Doch leider gab es auch noch Hunde die ziemlich agressiv waren. Von einem wurde ich in einem Kaff dann sogar noch ins Bein gebissen. Da der schlechte Strassenzustand ein Durchsprinten nicht zuliess. Glücklicherweise kam ich mit einem kleinen Blauen Flecken glimpflich davon, da ich noch die langen Hosen anhatte. Gegen das Kap hin war es dann wirklich einsam. Kaum Autos, ein paar verlassene Siedlungen und felsiges unfruchtbares Gelände. Am Mittag erreichte ich dann die Kleinstadt Gythio am Lakonischen Golf. Hier wäre die Fähre nach Kreta gleich gefahren, doch ich verzichtete darauf und fuhr durch riesige Orangenplantagen Richtung Monemvasia einer Traumhaft schönen Mittelalterlichen Stadt auf einer Kleinen Insel. Übernachtet habe ich in einem Hotelzimmer das in einem alten Gewölbekeller war.
Am südlichsten Punkt des Europäischen Festlandes
 
In dem Städchen Monemvasia
 
4. Tag in Griechenland (5.Etappe Monemvasia- Nafplio 193km, 3000hm) 
Gleich zu beginn des Tages ging es dann der Monemvasia Bay entlang und 15km später dann Richtung Gebirge. Als ich dann mich in der Wildnis bei einem zufällig am Strassenrand vorbei gehenden Bauern über den Strassenzustand informieren wollte, war er so erfreut einen Velofahrer zu sehen dass er mich gleich zum Mittagessen einladen wollte. Velofahrer sind leider in Griechenland sehr sehr selten zu sehen. Trotz seiner guten Ratschläge, musste ich mich dann doch noch über 10km Schotterpiste quälen ehe ich wieder Asphalt erreichte. Doch nachher ging es wieder auf Traumstrassen dem Meer entlang nach Nafplio einer weiteren sehr sehenswerten Touristenstadt. Da zur Zeit nicht gerade Touristenhochsaison herrscht und jedes Hotel froh ist um seine Gäste, konnte ich für nur 40Euro an der nobelsten Adresse übernachten. 
unterwegs in der Wildnis
 
5. Tag in Griechenland (6.Etappe Nafplio- Antirio 207km, 1660hm)
Am Morgen war es bedeckt und trübe. Trotzdem machte ich mich auf Richtung Korintischen Golf an die Peleponees Nordküste. Unterwegs sah ich noch Mykines, eine altgriechische Siedlung an. Aber ausser ein Paar Steinen gab es da wirklich nicht viel Sehenswertes. Leider wurde ich dann nach 2 std Fahrt so richtig verregnet. Am Korintischen Golf besserte sich das Wetter dann wieder, jedoch musste ich gegen starken Gegenwind ankämpfen. Der Höhepunkt an diesem Tag war dann noch die Überquerung der Meerenge bei Patras auf einer riesigen etwa 3km langen Autobahnbrücke. Über Nottreppen kam ich da zu einer Art Trottoir Hoch. In Antirio gab es dann ein Gammelhotel aus den sechziger Jahre und eine Taverne bei der ich für nur 9 Euro ein reichhaltiges Essen inkl. Getränke bekam. Grundsätzlich isst man in griechischen Restaurants noch recht gut und sehr Preiswert.
"Golden Gate Bridge"
 
6. Tag in Griechenland (7.Etappe Antirio- Vasiliki Lefkasinsel 210km, 1660hm)
Die ersten 30km waren auf einer zum Teil aus dem Felsen herausgeschnitzten landschaftlich reizvollen Küstenstrasse. Der LKW Verkehr war jedoch auf dieser wichtigen Transitstrasse fast unerträglich. Bei Mesolongi folgte dann eine Längere Ebene bis es nach Astakos wieder in eine prächtige Küstengebirgslandschaft ging. Man hatte traumhaften Ausblick auf die vielen Ionischen Inseln. Autos waren auch selten. Über eine Klappbrücke gelangte ich dann auf die Insel Lefkas wo ich noch nach Vasiliki am Südende fuhr. Diesen Abend suchte ich zum essen mal eine Fisch Taverne auf. Der Wirth holte mich in seine Küche, wo ich mir einen passenden Fisch auswählen konnte, dazu nahm ich wie üblich einen griechischen Salat.
Ionische Inseln
 
Im der Fisch Taverne
 
7. Tag in Griechenland (8. Etappe Vasilinki- Igoumenitsa 206km, 2550hm)
Nachdem ich am Vortag die Lefkas Ostküste abgefahren bin, folgte heute noch die Westküste. Es gab Ausblicke auf Strände wie sie in Ferienkatalogen zu finden sind. Die Insel habe ich dann wider über die Klappbrücke verlassen und musste dabei noch das Szenario anschauen wie ein Schiff passierte. Das nächste Hindernis stand 15 km später an. Zwischen Aktio und Preveza liegt der Amvrakikos Golf eine Meerenge von etwa einem Km. In der Karte war eine Durchgehende Strasse eingezeichnet. Die gab es auch, es  war jedoch eine mautpflichtige Autostrasse in einem Tunnel unter dem Meer hindurch. Kurz vor der Mautstelle war dann ein Fahrverbot für Velos. Folglich wurde ich an der Maustelle nicht durchgelassen. Doch sie meinten es gut mit mir und ich wurde sogleich mit einem Pickupauto des Tunnelbetreibers gratis unten durchgefahren. Nun fuhr ich dann noch durch ganz gebirgiges Hinterland bis fast zur albanischen Grenze (landschaftlich wirklich schön) nach Igoumenitsa. Da für die Nächsten Tage schlechtes Wetter vorausgesagt wurde verliess ich hier Griechenland mit der SUPERFAST FERRY nach Ancona in Italien.
Landschaft im Grenzgebiet zu Albanien
 
Ancona (9. Etappe Stadtrundfahrt 30km, 500hm)
Nach 15std Schifffahrt erreichte ich Ancona. Die Überfahrt kostete auf Deck (in Discothek) 55Euro. 10 Euro musste ich noch fürs Benzin extra Zahlen. Eine Kabine leistete ich mir nicht denn die hätte stolze 150Euro gekostet und das war dann wirklich jenseits von gut und böse. Bis zur Abfahrt des billigen und sehr schnellen Expresszuges dauerte es noch 3Stunden, darum hatte ich noch Zeit die Stadt zu besichtigen und ein Stück der Felsenküste nachzufahren.
Felsenküste bei Ancona
 
Hafen von Ancona mit der Fähre
 
Bilanz: Km Total 1566, Hm Total 18570