Velotour Lourdes-
Pyrenäen- Andorra- Südfrankreich- Mt. Ventoux
1. Etappe: Lourdes- Col du Soulor-
Col du Pourtalet- Pouerto de Cotefablo- Ainsa 218 km, 4050hm Samstag 21.
März
Am Samstag morgen sind wir pünktlich um 8.00Uhr
mit dem Nachtzug aus Genf im Wallfahrtsort Lourdes angekommen. Zuerst
besichtigten wir das Stadtzentrum. Da wir doch mehr oder weniger gläubige
Katholiken sind sollte natürlich auch die Besichtigung der Lourdesgrotte
dazu gehören. Diese befand sich in einem parkähnlichen Gelände. Kaum dort
angekommen wurden wir von den Aufpassern zum Teufel gejagt. "Niente Bici"!!!
Kein Velo und vorallem keine Fotos wo das Velo drauf sein könnte. Hatte
doch mein Velo schon heiligeren Boden wie der Petersplatz in Rom unter den
Rädern und da gab es auch keine Verscheucher. Ein Illegales Foto gab es
trotzdem noch.
Der Wallfahrtsort
Lourdes
Also Machten wir uns auf Richtung Col d' Aubsicue
und Pourtalet. Leider mussten wir nach 20km Fahrt auf einem alten
Bahntrasseveloweg feststellen dass der Aubisque geschlossen war. Das bedeutete
das wir auf dem Col du Soulor wieder ins Tal hinunter mussten und etwa eine 40km
lange Zusatzrunde machen mussten. Das Wetter zeigte sich von der besten Seite
und schon etliche andere Velofahrer waren unterwegs.
Col du Sulor 1474m ü
M
Marianne schickte ich vorsichtshalber auf einer
flacheren Route Richtung Pourtalet so dass sie es schön gemütlich nehmen konnte.
Über den Aubisque war leider nichts in dem Französischen Verkehrsinfo zu lesen
nur das der voranliegende Pass offen sei. So um 14.30 Uhr habe ich und Leo nach
gut 3100hm auch den Pourtalet erreicht. Im erst besten Shop auf der Spanischen
Seite suchten wir nach Treibstoff. Das Sortiment bestand zu 50% aus Alkohol und
anderen Drogen. Die Pourtalet Strasse auf der Spanischen Seite glich einer
Autobahn. Gab es doch unmittelbar nach dem Pass Grössere Skigebiete.
Col du Pourtalet 1794m ü M
Grenze Frankreich/ Spanien
Nach etwa 32km Abfahrt begann dann der letzte
Aufstieg auf der N 260 Nationalstrasse zum
Puerto de Cotefablo Scheiteltunnel auf 1423m. Zum Abschluss gab es noch ein
50km langes Ausrollen nach Ainsa, wo man bei Sonnenuntergang ankam.
Puerto de Cotefalblo 1423m
zwischen Biescas und Torla Nationalstrasse N260
Das sehenswerte Historische Zentrum von Ainsa war
auf einem Hügel gelegen. Leider wurde das Letzte Frei Zimmer im Zentrum gerade
von einem Deutschen Touristen weggeschnappt. Also mussten wir auf ein günstiges
Hostal an der Durchgangsstrasse ausweichen. Obwohl eigentlich in ganz Spanien
Rauchverbot herrscht mussten wir uns im Restaurant dem Blauen Dunst aussetzten.
Historisches Zentrum von
Ainsa
2. Etappe: Ainsa- Coll de Foradda-
Coll de Fadas- Coll de Creu de Perves- Coll de Canto- Montferrer de Segre 197km,
4075hm, Sonntag 22. März
Kurz nach 8.00 Uhr morgens ging unsere Fahrt auf
der Nationalstrasse Nr.260 weiter. Auf dieser blieben wir dann auch den ganzen
Tag. Die ersten 30km über den Coll de Foradda war zur Schnellstrasse ausgebaut,
jedoch fast verkehrsfrei.Im weiteren Verlauf
folgte eine Spannende Schlucht und noch weitere kleine Pässchen.
Congosto de Ventamillo
Schlucht Nationalstrasse N260
Nach dem Coll de Creu de
Perves zwischen Pont de Suert und Sort an der Nationalstrasse N260
Die Strasse wies dann wieder gewöhnliche Breiten
auf und relativ wenig verkehr. Um etwa 16.00Uhr sind wir dann in Sort
angekommen. Obwohl meine Schwester nicht mehr so ganz überzeugt war meisterten
wir dann noch den 1725m hohen Coll del Canto und erreichten beim Einbruch der
Nacht ein Hotel in Motferrer de Segre.
Coll del Canto 1725m
Nationalstrasse N260
Für Marianne bedeutete der Heutige Tag ein neuer
Höhenmeterrekord, gab es doch keine Abkürzungsmöglichkeiten für sie. Im
Hotelrestaurant "genossen" wir dann noch ein paar Portionen halbwarme Spaghettis
und eine saure heisse Schoggi.
3. Etappe Montferrer de Segre-
Andorra- Port d' Envalira- Col de Puymorens- Fort Romeu- Quillan 183km, 2900hm,
Montag 23. März
Bei Temperatur um die 0°C machten wir uns nach
dem Frühstück auf Richtung Andorra. Die Strasse wies einen fast unerträglich
hohen Verkehr auf. Nach dem überschreiten der Grenze war dann auch klar wieso
Andorra so viele Autofahrer anzieht. Gab es doch dort ein Shoppingtempel nach
dem andern wo es Zigaretten und andere Drogen zu Schleuderpreisen
gab.
Hauptort von Andorra La
Vella
Der Liter Diesel kostet nur etwa 72Cent. Zu
unserem erstaunen gab es sogar noch eine Veloboutique, wo es wirklich alle
erdenklichen Edelteile zu kaufen gab. Mit zunehmender Entfernung vom Zentrum La
Vella nahm dann auch der Verkehr und die Abgase ab. Um die Mittagszeit haben wir
dann den Port d' Envalira auf 2408m erreicht.
Port d' Envalira Andorra,
Höchster Pass in den Pyrenäen
Der Höchste Pass in den Pyrenäen. Auf der
Passhöhe gab es ein Hotel und 3 Tankstellen. Jenseits des Passes lag dann auf
2085m noch die Retortensiedlung Pas de la Casa, wo sich dann hauptsächlich
die Franzosen mit billigem Sprit und Drogen eindeckten und wir etwas essbares
kauften.
Pas de la Casa,
Retortensiedlung und Zollfreizone vom Staat Andorra auf der östlichen Seite des
Passes
Nach der kurzen Abfahrt zum
Französischen Zoll folgte noch eine kurze Gegensteigung zum Col de
Puymorens 1920m. Nahe der Spanischen Grenze rollten wir dann nach Enveitg auf
ca. 1200m hinunter. Die Temperatur war mittlerweile wider auf 20°C angestiegen.
Über Font Romeu gelangten wir noch zum 1713m Hohen Col de la Quillane. Nach
einer sanft abfallenden, etwas öden Hochebene ähnlich des Juras ging es
durch die fast endlose Gorges de l' Aude Schlucht nach Quillan.
Gorges de l' Aude Schlucht
vor Axat Frankreich
In Quillan entschieden wir uns dann für das
Nobelste der 3 geöffneten Hotels. Für einen Spezialpreis von 100 Euro gab es das
Zimmer mit Frühstücksbüffet im Französischen 3 Sterne Hotel. Das Abendessen in
einer Pizzeria war zwar doppelt so teuer wie in Spanien, dafür stimmte die
Qualität und die Lokalitäten war in Gegensatz zu Spanien auch wirklich
rauchfrei.
4. Etappe Quillan- Porte La
Nouveille- Gruissan- Nissan 186km, 2160hm, Dienstag 24.
März
Nach 3 Tagen uneingeschränktem Sonnenschein war
der Himmel bedeckt und es Stürmte. Zu mindest auf den ersten 40km konnten wir
von Rückenwind profitieren. Doch dann war fertig lustig. Es begann zu regnen.
Also änderten wie die Route um möglichst rasch ans Meer zu kommen.
Strasse D40 bei
Termes
Nach etwa 2 Std zeigte sich dann die Sonne wieder
und auf kleinen verkehrsarmen Strässchen erreichten wir um etwa 15.00Uhr die
Industriestadt Port la Nouveille am Mittelmeer. Über die Ile de Ste Lucie, einem
Damm zwischen dem Meer und einem Binnengewässer ging es nach Gruissan einem
hübschen Städtchen. Da wir keine Lust hatten der Nationalstrasse entlang zu
radeln nahmen wir für einmal die 10km Schotterpiste in kauf.
Île de Ste. Lucie
Naturschutzgebiet nähe Narbonne
Die Fahrt wurde durch heftigen Gegenwind
dermassen erschwert das Marianne in Gruissan um halb fünf Uhr schon Feierabend
machen wollte. Wir einigten uns darauf hin auf einen Kompromiss und zwar das ich
eine Zusatzrunde machte und die Geschwister gemütlich noch 15km nach St. Pierre
sur Mer radelten. Als ich dann um 18.15 auch dort war gab es keine anständigen
Hotels so dass wir von Dorf zu Dorf weiterfuhren bis wir Schliesslich in Nissan
so um 19.30Uhr etwas Passendes fanden.
Unser Hotel in
Nissan
5. Etappe Nissan- Lodeve-
Gorges de la Vis- Col de L' Asclier- Les Plantiers 178km, 2610hm, Mittwoch 25.
März
Nach dem Frühstück neben den Geschäftleuten im
Hotel radelten wir Richtung Massiv Central. Es ging eigentlich alles mehr oder
weniger dem Flüsschen Orb entlang. Nach 80km gab es in Lunas eine
Mittagspause.
Lunas
über ein kleines 611m Pässli ging es dann nach
Lodeve hinunter und des weiteren folgte der Aufstieg St. Pierre de la Fage.
Durch eine Steppenartige Hochebene gelangten wir zur imposanten Gorge de la
Vis.
Gorge de la Vis
Nach einem weiteren Boxenstop in Ganges stand
noch der 905m hohe Col de l' Asclier auf dem Programm. Es handelte sich hierbei
um ein Strässchen welches als schwer zu befahrbar in der Karte eingetragen war
und somit zum Velofahren gewissermassen reizvoll war.
Nach dem Col de l'
Asclier
Bei Sonnenuntergang waren wir dann in Les
Plantiers. Es hatte 2 Auberges, doch die waren geschlossen. Wir fragten in der
Dorfbar nach weiteren Übernachtungsmöglichkeiten und wurden auf die Gite de
Pedestre verwiesen. Das ist ein einfaches Massenlager mit Küche und
Dusche für Fernwanderer. Wir bezogen es, denn Marianne weigerte sich im dunkeln
noch ins nächste Dorf zu fahren wo es vielleicht ein Hotel gegeben
hätte. In der einzigen offenen Bar gab es leider auch nicht sehr viel schlaues
zu Essen. Der Barboy telefonierte noch mit der Besitzerin des Dorfladens, doch
sie war nicht bereit ihn für uns zu öffnen. Wir mussten uns folglich mit dem
Barsortiment begnügen. Einem Glacestengel, Pringles Chips, einem Mars, etwas
Milch und einer Tasse Heisse Schokolade oder Kaffe.
Unsere Übernachtung Gite
Pedestre Communal in Les Plantiers
6. Etappe Les Plantiers- Ambroix-
Georges de l' Ardeche- Vaison La Romaine 200km, 2520hm, Donnestag 26.
März
Nach einer mehr oder weniger ungemütlichen Nacht,
die wir in Wolldecken eingehüllt verbrachten, machten wir uns morgens aus dem
Staub. Was es gekostet hätte hier zu übernachten wussten wir nicht.
Anstandshalber legten wir noch ein fünfziger Eurolappen auf den Tisch. Hatten
wir doch auch noch das Essbare aus der Küche geplündert.(ein Pack Nudeln war
noch zu finden.) Beim Nächsten Alimentari gab es dann Frühstück.
Im Aufstieg zum Coll d'
Uglas nähe Ales
Bessas Dörfchen in der
Ardeche
So etwa anfangs Nachmittag hatten wir dann die
Ardeche Schlucht erreicht.
Ardeche Schlucht Pas du
Mousse
Ardeche Schlucht Belvederes
de la Haute Corniche
Durch das stetige auf und ab in der Schlucht
kamen doch fast 800 Höhenmeter zusammen. Zum Abschluss des Tages ging es noch
über die Rhone in Richtung Mont Ventoux. In Vaison la Romaine hat uns dann die
Nacht eingeholt, so dass wir im Hotel am Stadtplatz übernachteten. Im Hotel
konsultierte ich noch den Wetterbericht und fragte über den Strassenzustand am
Mont Ventoux nach. Ergebnis: Wetter für Freitag noch gut nachher schlecht,
Strasse Mt. Ventoux geschlossen. Anschliessend besichtigten wir noch das
historische Zentrum auf der anderen Flussseite und gingen in eine Pizzeria
essen.
7. Etappe Vaison La Romaine-
Mt. Ventoux- Avignon 145km, 2250hm Freitag 27. März
Obwohl wir wussten das die Strasse am Mont
Ventoux gesperrt sein wird, nahmen wir ihn in den Angriff. Zuerst fuhren wir am
Fusse des Berges entlang nach Sault, um ihm dann von Osten her zu erklimmen.
Nach Sault gab es dann auch schon Hinweisschilder das die Strasse ab Le Chalet
Renard auf 1419m gesperrt ist. Da Marianne nicht mehr so fit war fuhren wir zu
und empfahlen ihr beim Chalet Reynard zu warten. Nach diesem Ausflugsrestuarant
war dann die Strasse auch tatsächlich mit einer Schranke
abgesperrt.
6km vor dem
Mont Ventoux Gipfel
ca. 5km vor dem Mont Ventoux
Gipfel
Schneemauern neben der
Strasse ca. 1km vom Gipfel
Aber da man ja sein Velo auch einfach über die
Schranke tragen konnte und die Strasse glücklicherweise doch gepfadet war
erreichten wir 30 min später doch noch den Gipfel des von der Tour de France
berühmten Mont Ventoux auf 1912m ü M.
Ich auf dem Mont Ventoux
1912m
Gipfelfoto, Leo und Klemens
auf dem Mont Ventoux
Aussicht vom Mont Ventoux
Richtung Westen
Die Aussicht war grandios. Die Abfahrt auf die
Westseite war leider wegen des Schnees nicht möglich so dass wir wider zum
Chalet Renard hinunter mussten wo sich Marianne in der Zwischenzeit gestärkt
hat. Nun fuhren wir ziemlich direkt nach Avignon, von wo aus nach einer kurzen
Stadtbesichtingung um 16.45 Uhr der TGV Zug nach Genf fuhr, so dass wir kurz vor
Mitternacht wieder zuhause in Frauenfeld ankamen
Papst Palast in
Avignon
Flughafenathmosphäre im
TGV-Bahnhof von Avignon. Einpacken der Velos damit man im TGV nicht noch 10Euro
Reservationszuschlag zahlen muss.
Einfahrt des TGV nach Genf.
Ende..............