Am letzten Wochenende machte Allrounder Klemens Bont
seine, wie er sie selbst nannte, wohl grossartigste Bike Tour, die man von
der Schweiz aus machen kann. Schon lange hatte er im Hinterkopf, einmal über
den 3300 m hohen Theodulpass ins Italienische Aostatal zu gelangen. Da gutes
Bergwetter gemeldet wurde, entschloss er sich mit seinem Bruder Leo am
letzten Samstag morgen früh ins Wallis zu reisen. Aus Reiseberichten war zu
erfahren, dass der Pass auch schon von Bikern begangen wurde, dass aber Seil
und Bergführer empfohlen werden. Doch keines von beidem hatten oder brauchten
die beiden Ostschweizer.
Bild links: Aussicht vom Schwarzsee auf die Aufstiegsroute zum Trockenen Steg
Bild rechts: Klemens Bont auf dem Theodulpass
Ihre Tour begann um halb zehn Uhr in Goppenstein. Es folgte zuerst ein Einfahren
von 55 km nach Zermatt, wo sie um die Mittagszeit ankamen. Nach kurzer
Kraftstoffaufnahme gings weiter über Zmutt zum Schwarzsee. Nach kurzer
Abfahrt wählten sie dann den offiziellen Wanderweg, der etwa zur Hälfte
fahrbar war, bis dann auf 2700 m auf einen Skipistenweg gewechselt wurde und
nach der Seilbahnstation ein trockener Steg auf ca. 3000 m kurz vor dem
Theodulgletscher führte. Als sie dann vor dem Gletscher standen, waren sie
dann allerdings sehr froh, dass der Weg als Skipiste präpariert war und sie
ihn somit gefahrlos und speditiv sogar zu 2/3 fahrend passieren konnten. Nach
etwa 1 km Fahrt auf der Gletscherpiste kurz vor dem Theodulpass mussten sie
noch etwa 50 m auf dem unplanierten Gletscher zurücklegen. Nach 45 Minuten
auf dem Gletscher erreichten sie kurz vor 16 Uhr die Passhöhe auf 3300 m.
Alles in allem mussten sie seit Zermatt bis dahin die Velos etwa 40 Minuten
schieben. Klemens Bont hat damit seinen alten Meereshöhenrekord mit dem Velo
um satte 340 Höhenmeter gebrochen. Nun folgte eine lange komplett fahrbare
Abfahrt nach Breuil Cervinia. Danach gabs noch ein kleineres
Strassenpässchen, ehe sie in Nus, in der Nähe von Aosta in einem Agriturismo
übernachteten. Bilanz 130 km, ca. 3500 Höhenmeter.
Kurz vor dem Theodulpass, noch etwa 50 m musste man auf dem unplanierten
Gletscher machen, rechts oben die Theodulhütte
Der zweiten Tag führte die MTB-Fahrer nach Nus, Valpelline, Fenétre de
Durand, Mauvoisin und Martigny über 104 km und 2700 Hm. Abfahrt war um halb
acht Uhr, dann zum 2800 m hohen Fenètre de Durand, um wieder in die Schweiz
zu gelangen.
Der Weg von Durand ist recht anspruchsvoll, jedoch bis auf ganz wenige
Stellen komplett fahrbar. Nach dem Trail folgte noch eine sehr
abwechslungsreiche Strasse mit vielen stollenartigen Tunnels und Galerien in
Richtung Mauvoisin Staudamm. Nach weiteren locken 40 km Abfahrt ereichten sie
am Nachmittag Martigny, wo sie auf den Zug wechselten. Damit war die Biketour
der Superlative zu Ende.
Weitere Bilder mit Karten-Ausschnitten können demnächst auf seiner Homepage www.klemensbont.ch
eingesehen werden.
Dieser Bericht wurde anhand den Aufzeichnungen von Klemens Bont erstellt.
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