Biketour Pfingsten 31 Mai bis 1. Juni 2009, Teil meiner Transuisse MTB-Tour
 
Flüelen- Brisenhaus- Ächerlipass- Kl. Melchtal- Hasliberg- Suld- Wätterlatte- Thun 216km, 7855hm

Klemens Bont

Übersichtskarte der Gesamten Tour

 
1. Etappe Flüelen- Seelisberg- Stockhütte- Brisenhaus- Dallenwil- Ächerlipass- Gr. Melchtal- Gibel- Hasliberg 116km, 4975hm
 
Nachdem ich am Samstag noch das traditionelle Bike Bergrennen Oberwangen Hörnli gefahren bin, benutzte ich den Pfingstsonntag und Montag für eine 2 tägige Bike Tour durch die Zentralschweiz ins Berner Oberland. Am Sonntag morgen früh fuhr ich mit dem Zug nach Flüelen. Dort führte meine Route zuerst dem Reussdelta entlang und später auf dem Weg der Schweiz nach Bauen. Da ich noch relativ früh unterwegs war, hatte es noch kaum Wanderer. So wählte den offiziellen Wanderweg der zwischen Isleten und Bauen durch einige imposante kleine Tunnels führte.
 
8.15 Uhr in Flüelen Start
 
Weg der Schweiz zwischen Isleten und Bauen, Ausblick auf den Urnersee
 
Weg der Schweiz zwischen Isleten und Bauen, Im Tunnel gibt es immer wieder Ausbruchstellen mit Ausblick auf den Urnersee
 
In Bauen war dann mit dem lockeren Einfahren fertig. Da es keinen Fahrweg nach Seelisberg gibt, musste ich die ersten 250 Höhenmeter auf dem Weg der Schweiz das Bike hinauftragen. Dafür benötigte ich bei meinem intensiven Tempo etwa 20 Minuten. Nachher ging es auf der Asphaltstrasse weiter nach Emmeten wo dann der Aufstieg zum Brisenhaus begann. Damit ich nicht alles auf Asphalt fuhr, wählte ich noch kleinere Varianten die normale Biker in der Abfahrt nehmen würden.
 
Weg der Schweiz zwischen Bauen und Seelisberg, Ausblick auf den Urnersee und in den Kanton Uri.
 
Stöckhütte, am Aufstieg zum Brisenhaus in der Klewenalp Region
 
Auf etwa 1600m hätte es noch einen Traumtrail über den Bärenfallen nach Niederrickenbach gegeben.
 
Auf den Letzten Metern Aufstieg vor dem Sätteli waren dann auch Wanderer unterwegs. Einer staunte wie ich die Steile Strasse so mit Leichtigkeit hinauffuhr und melde sich spontan für ein Fotoshooting. Beim Brisenhaus war dann Die Fahrstrasse zu und ein genialer, recht knackiger Trail Richtung Niederrickenbach begann.
 
Ich kurz vor dem erreichen des Sätteli auf 1757m ü. M.
 
Sätteli
 
Vom Sätteli führte die Strasse noch etwa 500 Meter weiter bis zum Brisenhaus.
 
Um die Mittagszeit bin ich dann in Niederrickenbach angekommen. Bis vor wenigen Jahren führte noch keine Fahrstrasse hier hinauf. Anstatt einfach den Fahrweg zu nehmen nahm ich zuerst einen Wiesen Karrweg, bei dem ein Schild steht: "KEIN BIKE WEG". Meine Erfahrung zeigt, dass solche Schilder häufig bei Attraktiven Wegen anzutreffen sind. Im weiteren verlauf kam ich dann wieder in die Offizielle Strasse. Bei der erst besten Möglichkeit nahm ich dann aber die Trailvariante zwischen der Strasse. Die war noch recht Knackig und Anspruchsvoll, aber durchwegs fahrbar.
 
Das Klosterdörfchen Niederrickenbach NW
 
Blick vom Wiesenkarrweg zurück nach Niederrickenbach hinauf.
 
Nach dieser Geilen Abfahrt begann dann in Dallenwil der Aufstieg zum Wirzweli. (800Hm auf Teerstrasse) Der weitere Aufstieg zum Wirzweligrat war dann ein extrem steiler aber immer noch fahrbarer Karrweg. Wie man auf dem Bild sieht ist die Abfahrt mittlerweile Verboten, der harte Aufstieg jedoch erlaubt.
 
Trail über den Wirzweligrat
 
Beim Berggasthaus Hintergummen gab es dann um 2 Uhr Mittags die erste kurze Pause mit Kuchen und Coca Cola. Anschliessend versuchte ich noch den Trail hinter dem Ronengrat, kehrte aber bald wider um als die Fahrbarkeit nachliess.
 
Berggasthaus Hintergummen P.1579
 
Strasse zur Chälenhütte, weil ich noch nie dort war wollte ich das einmal kurz noch inspizieren.
 
Über die Alp Dürrenboden fuhr ich dann zum Ächerlipass hinunter. Nach 2km Asphalt ging es dann auf einem direkten Trail nach St. Niklausen. Nach 10 km auf mehr oder weniger flacher Teerstrasse, mit einem kurzen Abstecher ins grosse Melchtal, begann in Flüeli Ranft der Lange Aufstieg ins kleine Melchtal.
 
Alp Dürrenboden P.1411 nahe Ächerlipass
 
Mein Plan hätte vorgesehen jetzt auf das Älggi zu fahren (Geographischer Mittelpunkt der Schweiz), doch so mitte Nachmittag nach etwa 3500 zurückgelegten Höhenmetern kam dann bei mir langsam die Krise auf. Das Kuchenstück und ein Fläschchen Cola war wahrscheinlich doch etwas wenig Treibstoff für eine Solche Tour. So entschloss ich mich auf den Älggi Zusatz zu verzichten und direkt die Alp Chrummelbach anzusteuern. Als mir auf dieser Alp zwei junge Älpler mich auf die richtige Route weisen wollten haute ich sie gleich nach etwas essbarem an. Mein Wunsch nach Cola und etwas Brot wurde erhört. Die beiden Jungs waren so freundlich und hätten mir das sogar um sonst gegeben. Nach dieser bitternötigen Stärkung folgten etwa 100hm Laufpassage zum Sunnentagpässli. Vom Hüttstett aus nahm ich den direkten Wanderweg zum Gibel. Doch bis zur Unterhornalp musste ich dann die Hälfte laufen.
 
Alp Chrummelbach, im grossen Melchtal
 
Sunnentag P.1740
 
Beim Aufstieg zum Gibel musste ich am heutigen tage das erste Mal ein kurzes Schneefeld überqueren. Es war das einzige auf der Ganzen Tour (ca. 1 Minute Schieben).Auf dem Giebel P.1982 begann dann zum Abschluss des Tages der lange Traumtrail zur Alp Käserstatt.
 
Bergalp kurz vor dem Gibel, Trail verläuft gleich am Rande des Schneefeldes
 
Giebel P.1982, im Hintergrund der Lungerersee
 
Der Traumtrail Giebel- Käserstatt in der Region Hasliberg
 
Da es mittlerweile doch auch schon wieder 7 Uhr abends war entschloss ich mich langsam nach einer Unterkunft umzusehen. Über die Mägisalp, das Bidmi und die Wasserwendi gelangte ich schlussendlich nach Hasliberg Reuti. Beim ersten Gasthof empfing mich ein abgesoffener verrauchter Wirt. Er meinte nur das Zimmer koste bei ihm 60.--CHF. Besichtigen hätte ich es erst nach der Bezahlung dürfen. Da sagte ich ihn unverblümt, dass ich das Zimmer nicht wolle und fuhr weiter. Der nächste Gasthof in Reuti war zwar in deutschen Händen, aber dafür halbwegs Rauchfrei und die Wirtin viel freundlicher. Auch mein Wunsch nach einer extra Grossen Portion Teigwaren wurde ohne Aufpreis erhört.
 
2. Etappe: Hasliberg Reuti- Meiringen- Hinterburg- Iseltwald- Interlaken- Suld- Wätterlatte- Thun 100km, 2890hm
 
Am Montag morgen dufte ich bis kurz 8Uhr "Ausschlafen" bis ich mich beim Zmorgen Büffet bedienen konnte. Danach machte ich mich auf die Abfahrt nach Meiringen.
 
Hasliberg Reute vor dem Gasthof, Blick Richtung Wetterhorn und Schreckhorn
 
Abfahrt auf dem Wanderweg nach Meiringen
 
In Meiringen folgten dann ersten 1100 hm im Aufstieg nach Hinterburg P.1641. Der Trail zwischen Alp Wirzen und Alp Uf der Flue war leider etwas zu steil um Ihn aufwärts fahren zu können, so kam dann eben noch 20min Wandern dazu. Über die Schweibenalp und zwei kleineren Trails erreichte ich gegen Mittag Interlaken.
 
Tunnel im Aufstieg nach Züün, Hinterburg
 
Trail zwischen Wirzen und Uf der Flue
 
In Därlingen einem Dorf nach Interlaken ging es dann auf den Panoramaweg Richtung Äschiried. Dort gab es eine Grössere Treppe und eine ca. 15 minütige Laufpassage zu überwinden.
 
Längere Treppe ins Spissibachtobel hinunter
 
Über einen Kleinen Abstecher nach Suld erreichte ich schliesslich die Alp Fulematti unterhalb der Wätterlatte. Ab hier folgte noch ein Stück ein steiler Karrweg, ehe ich dann die letzten gut 100Höhenmeter mein Bike zum P.1870 Tragen musste.
 
Alp Fulematti P.1685
 
 
Wätterlatte P.1870
 
Traversierung zur Alp Rengg, etwas Schieben ist angesagt, da der Weg teilweise ein bisschen gar schmal ist
 
Bei der Alp Rengg hinter der Wätterlatte führte dann ein Hübsches Alpsträsschen ins Kiental hinunter.
 
Alp Rengg P.1799, Pass zwischen dem Suldtal und dem Kiental
 
Alpstrasse ins Kiental
 
Nach der einen oder andern noch tollen Trailvariante nahm ich in Reichenbach den Offiziellen Veloweg und liess es noch nach Thun ausrollen. Bei der nächsten Gelegenheit werde ich diese Tour Richtung Wallis Fortsetzten, als Teil einer Transsuisse Bike Tour.