Archiv - Dienstag 13. Januar 2004, Sport

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© Thurgauer Zeitung

Heule nutzte Frischknechts Pech

Ein grossartiger Kampf des Quartetts Christian Heule, Thomas Frischknecht, Jan Ramsauer und David Rusch prägte das Meisterschaftsrennen in Aigle. Die Thurgauer Marco Hinrichs und Clément Bont belegten Platz 13 und 14.

Rolf Vilim, Aigle

RADQUER - Nach der letzten Runde, nur 400 m vor dem Ziel, entwischte Heule seinem Begleiter Frischknecht, der wegen eines Steinchens nicht sofort in die Pedale gekommen war. «Ich wollte einen Spurt vermeiden», begründete Christian Heule den Angriff. Thomas Frischknecht fand: «Heule wäre zu schlagen gewesen. Es ist schade, dass es nicht zu einem Sprint kam.» Beide haben schon Strassenrennen im Endkampf für sich entschieden. Auch Jan Ramsauer hatte mehrfach geführt. Zwei Stürze verhinderten eine noch bessere Platzierung.

Schwere Aufgabe für Thurgauer

Im U23-Rennen war Simon Zahner eine Klasse für sich. Er und der Zweitklassierte Pirmin Lang werden von Richard Steiner trainiert, der dem Verband Swiss Cycling zu teuer gewesen war, als er den Lohnausgleich für einen Tag in der Woche verlangt hatte: Bei drei Arbeitstagen als Nationaltrainer und deren vier als Polizist.

In Abwesenheit von Ralph Näf, der in Neuseeland im Trainingslager weilt und somit die ganze Saison keine Quers bestritten hat, nahmen mit Marco Hinrichs und Clément Bont noch zwei Thurgauer teil. Sie gehören im Quer (im Unterschied zum Bike) der B-Kategorie an («gewöhnliche» Amateure), die es aber für einen Titelkampf nicht gibt: An der Meisterschaft starten alle Teilnehmer, die das 22. Altersjahr überschritten haben, in der «Elite», selbst der 45-jährige Urs Bolliger.
Marco Hinrichs war «im Grossen und Ganzen zufrieden.» Mitte Rennen bekam er allerdings Rückenschmerzen und hatte nicht mehr genug Druck auf den Pedalen. Am Freitag und Samstag hatte er in Bergün in einem zweitägigen Bikerennen den zehnten Gesamtplatz belegt. Steigungen liegen dem Zimmermann aus Sulgen ohnehin mehr als flache Prüfungen wie in Aigle. «Aber für ein Rennen auf einem solchen Parcours kann ich durchaus zufrieden sein.»

Zu Fuss statt auf dem Rad

Clément Bont hatte in der Schlussrunde Pech: Seine Kette war herausgefallen. Der Vorfall passierte nach dem Materialposten. Bont verfügt auch nur über ein Quervelo. Er musste fast 1000 m zu Fuss laufen, um sich wenigstens noch knapp hinter Marco Hinrichs zu klassieren. Beide verloren eine Runde auf die Spitze. In der ersten Ausgabe der Rangliste figurierten sie allerdings mit zwei (Hinrichs) und drei Runden Rückstand. Der Fehler wurde später korrigiert.