Südspaniencross 13.Etappe Freitag 5. April 2013
Klemens Bont, Heini S, Beat B
13. Etappe:
Cortes de la Frontera- Puerto de la Caldarona- Parque Natural de los
Alcornocales- Almoraima
96.25km, 1430hm
Bericht von Heini:
Wir sitzen im gemütlichen Kloster-Innenhof,
seines Zeichens ein ****Hotel - das heisst wir haben auch den letzten vollen
Bike Tag überlebt. Die letzten zwei Regenetappen waren nur ein Vorgeschmack
auf das heutige Abenteuer. Der Tag beginnt vernünftig, der Regen prasselt
aufs Dachfenster, und wir schlafen, warten bis es nicht mehr prasselt,
irgendwann frühstücken wir trotz prasseln, gemütlich. Gegen Mittag kommt
doch Aufbruchsstimmung auf, mit viel Fantasie drückt die Sonne etwas durch
die tief hängenden Wolken. Nieselregen, dem GPS-Track folgen wir nicht mehr
so strickt, bleiben auf Asphalt - oder zumindest zuverlässiger Piste. Ca 15
Uhr - Asphalt und Sonne in Sicht! Alles kommt gut, Kette waschen und ölen,
Bremsklötze wechseln.
Beat bleibt vernünftig auf dem Asphalt - seine
Strasse ist nur an zwei Stellen total abgerutscht, ansonsten kann er ab 18
Uhr das Klosterhotel bei Castellar geniessen. Zu der Zeit haben Heini und
Klemens gerade etwa den intensiven Gewitterregen überstanden, irgendwo in
der Wildnis, und Heini flickt den ersten Platten. Wir sind völlig
durchnässt, doch nun reissen die Wolken auf, wir erreichen einen
Aussichtshügel mit Sicht auf Gibraltar und das Meer! Super, jetzt wären's
noch 14 km durch die Wildnis, doch wir sind "vernünftig" und entscheiden uns
für die etwas weitere Asphaltvariante. Im Tal stossen wir auf den
wunderbaren GR7-Wanderweg, der via Castellar nach Gibraltar führt, alles der
Bahnlinie entlang, ideal! Und das Schicksal nahm seinen Anfang. Die Pfützen
auf dem GR7 werden grösser. Bis Radmitte im Wasser zu stecken sind wir uns
mittlerweile gewohnt, doch das genügt nicht mehr - die GR7 Brücke ist
weggespült, das Hochwasser beachtlich. Es folgen Umwege, die zu
überkletternden Zäune zählen wir nicht mehr - ein Traktor steckt tief im
Schlamm. Immerhin, der Traktorfahrer muss es auch irgendwie zurück in die
Zivilisation geschafft haben. Mehr Stacheldraht, Privat-Finkas ohne Weg,
unter Wasser stehende Wiesen - und Platten. Die Sonne geht unter. Immerhin
ist das Wetter mittlerweile anständig und nicht zu kalt. Am Bahn Bord sind
wir einigermaßen sicher - im Schotterhang lässt es sich jedoch kaum fahren.
Wie kommen wir über den Fluss zur Hauptstrasse? Heini pumpt seinen weiter
leckenden Platten nochmals, Klemens verbaut seinerseits seinen letzten
Schlauch - nur ruhig bleiben. Die zahlreichen Übergänge gemäss GPS sind
Furten, aktuell gut 6 m breiter Strom, und am Rand schon Knietief...
Da, vorne, in der Dämmerung, ein Autoscheinwerfer auf unserer Wegseite! Etwa
um 21:30 erreichen wir die Hauptstrasse. Das Glück bleibt uns Hold, die Luft
reicht noch bis durch den Hotelpark, wo wir erwartet werden. Bike Wasch,
Kleider Wasch - ich dusche so lange, bis der Sand der Kleider endlich das
hübsche Badezimmer verlassen hat, was seine Zeit dauert, doch es reicht noch
knapp für das Nachtessen - sehr fein, es lebe die spät-ess-Kultur der
Spanier. So, das war's, es lässt sich eben nicht alles Planen, und sich mit
solche Herausforderungen zu meistern, ist doch das, was die Touren
einzigartig macht und in Erinnerung bleibt.
Download GPS Datei 13.Etappe: Bitte
hier anklicken
Übersichtskarte der 13.Etappe
Blick aus dem Appartement in Cortes de la Frontera
Im Regen
auf dem GR7 beim Puerto de Peruétano
in einem
Kuhunterstand mit durchlässigem Dach auf dem Puerto de Calderona auf 832m
Eukalyptuswald beim Loma de los Cerquijos
Eukalyptuswald beim Loma de los Cerquijos
Bikeservice beim erreichen einer Aspahltstrasse nördlich von Jimena de la
Frontera
beim
überklettern eines der vielen Tore im Parc Natural los Arcornocales
Blick
auf das Meer beim Lomas de Cámara
Gibraltar in Sicht auf dem Lomas de Cámara
Im
Schilf bei Los Angeles, auf der Suche nach einem passierbaren Weg
GR7 über
einen Temporären Bach bei Marchenilla
die
Spuren des Hochwassers am Bike
zum Teil
ging es in der Not auch dem Bahntrasse entlang
Im
Palacio de la Almoraima
Im
Palacio de la Almoraima, unserem heutigen 4**** Hotel
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